Antiziganismus

Eine spezielle Form des Rassismus stellt Antiziganismus dar. Antiziganismus richtet sich gegen Rom:nja und Siti:zze, Jenische, Fahrende und andere Personen die Ablehnung, Stigmatisierung und Diskriminierung erfahren.

Das tatsächliche Ausmaß antiziganistischer Vorfälle ist bisher sowohl in Schleswig-Holstein als auch bundesweit nicht durch belastbare Daten hinterlegt. Neben der Erfassung strafrechtlich relevanter Vorfälle durch die zuständigen Strafverfolgungsbehörden, ist es bedeutsam auch das Dunkelfeld und Vorfälle unterhalb der Strafbarkeit zu erfassen. Erst dadurch wird es möglich das Phänomen Antiziganismus einzuschätzen und Maßnahmen zur Prävention gegen Antiziganismus und für die Betroffenen passgenau zu erarbeiten. Das LDZ fördert seit dem Jahr 2024 die Melde- und Informationsstelle Antiziganismus Schleswig-Holstein (MIA SH). Mia SH dokumentiert anonymisiert antiziganistisch motivierte Vorfälle und wertet diese strukturiert aus. Das Projekt wird von der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e.V. und dem Verband deutscher Sinti und Roma e.V. Landesverband Schleswig-Holstein in Kooperation umgesetzt.

Dr. Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganuísmus und für das Leben der Sinti und Roma in Deutschland betont die Wichtigkeit einer Aufhellung des Dunkelfeldes durch ein Monitoring Antizignaistischer Vorfälle und betont „die Folgen dieser Stereotype sind gravierend, zunächst für die unmittelbar Betroffenen, in der Konsequenz aber für die ganze Gesellschaft“.

In Schleswig-Holstein setzen sich die beiden Selbstorganisationen, der Verband deutscher Sinti und Roma e.V. Landesverband Schleswig-Holstein und die Sinti Union Schleswig-Holstein e.V., aktiv gegen Antiziganismus ein.