Das LDZ wirkt in Schleswig-Holstein als Koordinations-, Informations-, Beratungs- und Vernetzungsstelle. Kern unserer Tätigkeit im Bereich der Demokratieförderung sowie der Extremismusprävention und -intervention ist die Förderung und Zusammenarbeit mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Beratungs-, Melde- und Informationsstellen sowie die Vernetzung behördlicher und zivilgesellschaftlicher Akteurinnen und Akteure im Land. Als LDZ sind wir an den Landespräventionsrat (LPR) im Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein angebunden.

Unser Auftrag

Mit einer Vielzahl zivilgesellschaftlicher, behördlicher und kommunaler Akteurinnen und Akteuren bilden wir ein landesweites Netzwerk, das sich an alle Menschen und Institutionen richtet, die Unterstützung und Informationen in den Themenfeldern der Extremismusprävention und Demokratieförderung benötigen. Wir fördern und koordinieren dazu die landesweit existierenden Beratungs-, Informations- und Meldestrukturen und vernetzen die behördlichen und zivilgesellschaftlichen Akteurinnen und Akteure auf Landesebene.

Extremistische und demokratiefeindliche Haltungen, Einstellungen und Angriffe sind sowohl eine Gefahr für die unmittelbar Betroffenen als auch für das friedliche Zusammenleben aller Menschen. Als Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein beraten wir daher zusammen mit unseren Beratungsstellen landesweit alle Menschen und Institutionen, die sich aufgrund von rechtsextremen, antisemitischen, rassistischen, islamistischen und/oder sonstigen menschenfeindlichen Handlungen sowie von Angriffserfahrungen verunsichert, beeinträchtigt oder bedroht fühlen oder die die Verantwortung spüren, handeln zu müssen. Die Beratung auf operativer Ebene erfolgt dabei durch die jeweils spezialisierten Beratungsstellen.

Arbeitsweise

Bei unserer Arbeit in Schleswig-Holstein orientieren wir uns an einem „Strategiekompass“ mit vier grundsätzlichen Strategielinien: Prävention, Vernetzung, Intervention und Demokratieförderung sind Elemente, die sinnvoll miteinander verbunden werden müssen, um Extremismus wirksam zu verhindern und Demokratie zu fördern.

  • Prävention: meint an dieser Stelle vor allem primäre Prävention im Sinne der Vorbeugung
  • Intervention: mit Strategien, die unmittelbar am und mit dem rechtsorientierten oder rechtsextremen Feld arbeiten.
  • Demokratieförderung: Eine stabile Demokratie braucht neben einem demokratischen Staat, auch mehrheitlich demokratische Einstellungen in der Bevölkerung.
  • Vernetzung: starker Fokus auf die Bündelung und Vernetzung überregionaler und ggf. regionaler sowie lokaler Maßnahmen der Prävention und Intervention (insb. Beratung) auf der Ebene des Landes Schleswig-Holstein. Hierbei steht die Vernetzung von demokratischen zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteur_Innen im Bundesprogramm „Demokratie leben!“ (Beratungsteams, „Partnerschaften für Demokratie“, Modellvorhaben und bundesweite Träger) im Vordergrund.

Elemente dieses Strategiekompasses können miteinander kombiniert werden. Die vier Richtungen schließen sich somit nicht gegenseitig aus, sondern müssen sinnvoll zusammengebracht werden.

Ressourcen

Neben den von Bund und Land zur Verfügung gestellten Finanzmitteln arbeiten das Landesdemokratiezentrum und seine Beratungsstellen mit folgenden Ressourcen:

Die Berater/-innen erhalten regelmäßig, mindestens jedoch zweimal jährlich, die Gelegenheit zur Teamsupervision. Sie nehmen regelmäßig nach Angebot und Bedarf an Fortbildungen teil. Darüber hinaus nehmen die Berater/-innen sowie die Mitarbeiter/-innen des LDZ an bundesweiten Treffen zum Zwecke des kollegialen Austauschs mit Fachleuten auf zivilgesellschaftlicher bzw. behördlicher Ebene aus anderen Bundesländern teil.

Zu den Ressourcen des LDZ und seiner Beratungsstellen zählen weiterhin die Bündelung und Stärkung lokaler und landesweiter Initiativen, Bündnisse und Projekte. Dies geschieht über lokale Zusammenarbeit und Aktivierung durch die Beratungsstellen. Andersherum ermöglicht dieses Netzwerk den Beratungsstellen zielgenau Partner/-innen für die Bearbeitung einzelner Fälle und Themen zu finden und deren spezifische Kenntnisse und Wissen zu nutzen. Innerhalb Schleswig-Holsteins bestehen zu diesem Zweck verschiedene Austauschformate. Der landesweite Austausch findet im Rahmen der Landesdemokratiekonferenz, verschiedener Facharbeitskreise sowie themenbezogener Fachtage statt.

Daneben besteht die Möglichkeit über das LDZ „kleinere“ Projekte und Initiativen in den Bereichen Extremismusbekämpfung und Demokratieförderung finanziell zu fördern und somit die Zivilgesellschaft lokal zu stärken.

Durch die multiprofessionelle, diverse Zusammensetzung der Beratungsstellen ist es den Berater/-innen möglich, im Austausch mit verschiedensten Klient/-innen, Bereichen der öffentlichen Verwaltung und der Zivilgesellschaft zu stehen, sodass sie jederzeit über die Basis für eine gute Zusammenarbeit mit deren Repräsentant/-innen verfügen.