Rechtsextreme Strukturen und Ideologien können auf Menschen eine starke Anziehungskraft ausüben, sei es durch Versprechen von Gemeinschaft, Macht oder einfachen Antworten auf komplexe gesellschaftliche Probleme. Die Hinwendung zu extremistischen Ideologien sowie entsprechenden Szenen und Organisationen hat gravierende persönliche und soziale Folgen – für die einzelnen Menschen und die gesamte Gesellschaft.
Der Wunsch, sich von diesen Strukturen zu lösen, bringt große Herausforderungen in allen Lebensbereichen mit sich. Bei einem Ausstieg handelt es sich nicht nur um eine physische Trennung von Szene und Personen, sondern auch um einen inneren Prozess, der mitunter von Unsicherheiten und Ambivalenzen geprägt ist.
Die Ausstiegs- und Distanzierungsberatung in Schleswig-Holstein bietet Menschen, die sich von rechtsextremen Gruppen und Ideologien lösen möchten, professionelle Unterstützung an. Gemeinsam und an den jeweiligen Bedürfnissen ausgerichtet, wird den ausstiegswilligen Menschen dabei geholfen, einen sicheren und begleiteten Weg aus den Strukturen zu finden. Hierbei ist von großer Bedeutung, dass nicht nur der Ausstieg selbst, sondern auch der innere Prozess begleitet wird, der von der Auseinandersetzung mit früheren Überzeugungen und der Integration in ein neues soziales Umfeld charakterisiert ist.
Zusätzlich zu diesem Ausstiegsangebot richtet sich die Maßnahme auch an Personen, die sich in einem Annäherungsprozess an rechtsextreme Ideologien befinden. In entsprechenden Beratungsangeboten finden diese Personen Unterstützung, um ihre Gedankenwelt, Zugehörigkeit und die damit einhergehenden Verhältnisse zu überdenken. Gemeinsam werden auf Augenhöhe alternative Lebenswege erkundet.
Ein weiterer bedeutsamer Aspekt der Beratungsstelle ist die Unterstützung von Eltern sowie beispielsweise Schulen, Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und Jugendeinrichtungen. Diese Bezugspersonen und Institutionen stehen häufig vor der Frage, wie sie mit Menschen umgehen sollen, die Anzeichen einer Hinwendung zu extrem rechten Ideologien zeigen. Das multiprofessionelle Team beim KAST e.V., Träger der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung, hilft dabei, entsprechende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.
Die Beratungsstelle ist landesweit tätig und die Angebote erfolgen ressourcenorientiert, sind kostenlos, streng vertraulich und freiwillig. Eine anonyme Beratung ist möglich.
So erreichen Sie die Ausstiegs- und Distanzierungsberatung:
KAST e.V.
Rendsburger Straße 4
24534 Neumünster
Fon: 04321 – 3901 777 und 0157 3250 2134
E-Mail: info@ausstieg-sh.de
Homepage: www.ausstieg-sh.de
Anonyme Kontaktaufnahme über die Beratungsplattform: https://ausstieg-sh.de/kontakt/