Rechtsextremismus
Extrem rechte Ideologien stehen in einem fundamentalen Widerspruch zu zentralen und universellen Werten des Grundgesetzes. In der Fachwissenschaft besteht eine Vielzahl von Definitionen, um zu beschreiben, was unter Rechtsextremismus bzw. der extremen Rechte verstanden werden kann. Weit verbreitet ist der Ansatz von Hans-Gerd Jaschke, der das Phänomen definiert als:
- „Gesamtheit von Einstellungen, Verhaltensweisen und Aktionen, organisiert oder nicht, die von der rassisch oder ethnisch bedingten sozialen Ungleichheit der Menschen ausgehen,
- nach ethnischer Homogenität von Völkern verlangen und das Gleichheitsgebot der Menschenrechtsdeklaration ablehnen,
- die den Vorrang der Gemeinschaft vor dem Individuum betonen,
- von der Unterordnung des Bürgers unter die Staatsräson ausgehen und
- den Wertepluralismus der liberalen Demokratie ablehnen
- und Demokratisierung rückgängig machen wollen“ (Jaschke 2001)
Im Mittelpunkt extrem rechter Agitation und extrem rechten Denkens stehen Vorstellungen von Ungleichwertigkeiten – die prinzipielle Gleichheit der Menschen wird abgelehnt. Menschen werden nach rassistischen Kriterien, Geschlecht, Religion oder sozialer Herkunft hierarchisiert. Extrem rechte Ideologien sind zutiefst menschenfeindlich und eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft. Sie machen ein friedliches und gleichberechtigtes Zusammenleben unmöglich.
Die Rechtsextremismusprävention in Schleswig-Holstein durch das Landesdemokratiezentrum strukturiert sich wesentlich durch vier Elemente:
- die Kontakt- und Fachstelle zur Prävention von rechtsextremistischen Erscheinungen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
- die landesweit tätigen zivilgesellschaftlichen Beratungsstellen in den Strukturen der Mobilen Beratung, der Opfer- und Betroffenenberatung sowie der Ausstiegs- und Distanzierungsberatung
- Einzelmaßnahmen im Phänomenbereich Rechtsextremismus
- regionale und überregionale Netzwerke im Themenbereich
Die Kontakt- und Fachstelle zur Prävention von rechtsextremistischen Erscheinungen und gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit übernimmt insbesondere die fachliche Begleitung und die Koordinierung der in Schleswig-Holstein landesweit tätigen Beratungsstellen im Phänomenbereich Rechtsextremismus.