Türkischer Ultranationalismus

Der türkische Rechtsextremismus oder auch der türkische Ultranationalismus stellt eine ernstzunehmende, aber in der deutschen Öffentlichkeit oft unterschätzte Gefahr dar. Während rechtsextremistische Bewegungen in Deutschland zunehmend im Fokus stehen, bleibt das Verständnis für die spezifischen Ausprägungen und Bedrohungen des türkischen Rechtsextremismus, etwa durch die Grauen Wölfe, begrenzt. Diese ultranationalistische Bewegung propagiert eine extreme Form des Türkentums, die nicht nur ethnische Minderheiten, sondern auch politische Gegner ablehnt. Zudem überschneidet sich die Ideologie dieser Gruppen oft mit islamistischen Positionen, was eine besondere Herausforderung für die Präventionsarbeit darstellt. In Deutschland ist das Bewusstsein für diese spezifische Form des Extremismus noch wenig ausgeprägt, was dazu führt, dass viele Fachkräfte und Institutionen unzureichend auf den Umgang mit diesem Phänomen vorbereitet sind. Eine besondere Herausforderung dabei ist, dass sich der türkische Rechtsextremismus nicht eins zu eins mit deutschem Rechtsextremismus vergleichen lässt, da er eine andere historische, kulturelle und ideologische Grundlage hat. Dennoch ist es entscheidend, die Verbindungen und Unterschiede zu erkennen, um wirksame Präventions- und Interventionsstrategien zu entwickeln. Das Projekt „diyalog“ unter der Trägerschaft der Türkischen Gemeinde Schleswig-Holstein e.V. setzt genau hier an: Es bietet Fort- und Weiterbildungen für Fachkräfte, insbesondere in der Jugendarbeit, um sie für die Gefahren des türkischen Rechtsextremismus zu sensibilisieren und ihnen Werkzeuge an die Hand zu geben, um präventiv tätig zu werden. Durch die Organisation von Facharbeitskreisen und Fachtagen werden Plattformen für den Austausch und die Vernetzung von Experten geschaffen, um fundierte Ansätze zur Bekämpfung dieser Bedrohung zu entwickeln. Diese Arbeit zielt darauf ab, das Bewusstsein für den türkischen Ultranationalismus in der deutschen Mehrheitsgesellschaft zu schärfen und die Resilienz gegen extremistische Ideologien zu stärken.